•  alle Schmerzsyndrome des Bewegungsapparates und nach Operationen
  •  rheumatischer Formenkreis
  •  Kopfschmerzsyndrome, Migräne
  •  neuropathische Schmerzen
  •  Rückenschmerzen
  •  Tumorschmerzen
  •  Schmerzen bei Durchblutungsstörungen
  •  Fibromyalgie-Syndrom
  •  somatoforme Schmerzsyndrome

Schmerzen zählen zu den häufigsten Symptomen, aufgrund derer Patienten einen Arzt aufsuchen. In der Mehrzahl der Fälle sind sie Symptome einer Erkrankung mit der sinnvollen Funktion des Warnsignals und vergehen mit der Behandlung dieser Erkrankung. Bei einigen Patienten verselbständigt sich der Schmerz, er verliert seine Leit- und Warnfunktion und wird zur chronischen Schmerzkrankheit.

Daher sollte eine Behandlung von Schmerzen frühzeitig begonnen werden, um eine Chronifizierung zu verhindern.

Aber auch Patienten mit einem chronifizierten Schmerzsyndrom kann nachhaltig geholfen werden. Dabei kommt es auf eine exakte Schmerzdiagnostik und die Erarbeitung eines gemeinsamen Behandlungsplans an. Hier setzen die Ärzte mit ihrer Zusatzqualifikation „Spezielle Schmerztherapie“an. Sie behandeln ihre Patienten ganzheitlich und individuell.

Dazu gehören komplexe Behandlungen im Rahmen der Multimodalen Schmerztherapie wie:

Akupunktur

Die Akupunktur ist eine Therapiemethode der traditionellen chinesischen Medizin und wird seit Jahren zur Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt.

Dafür werden dünne Einmalnadeln in bestimmte Hautregionen gestochen, um dort Triggerpunkte anzusprechen. Die meisten Akupunkturpunkte befinden sich auf unsichtbaren Leitbahnen innerhalb des Körpers oder in der Nähe des Schmerzes bzw. des erkrankten Organes. Durch den Nadelreiz sollen die Energie, der sogenannte QI Fluss, gesteigert und reguliert werden. Dadurch diese vermehrte Energie lösen sich Blockaden und Schmerzen nach und nach auf.

Eine Gesamtbehandlung erfolgt in mehreren Sitzungen, die jeweils etwa 20 bis 30 Minuten dauern. Die Behandlungen sind oftmals als ein leichtes Kribbeln spürbar und nur selten schmerzhaft. Die Sitzungen sollten etwa einmal die Woche wiederholt werden. Je nach Erkrankungsbild können 10 bis 15 Sitzungen erforderlich sein, bis eine Verbesserung der Beschwerden eintritt.

Akupunktur-Taping

AKU-Tape ist ein spezielles Baumwollpflaster, das erfolgreich zur Behandlung akuter Schmerz- und Reizzustände sowie chronifizierter Schmerzerkrankungen eingesetzt werden können.

Im Unterschied dazu sind die Verbände beim Kinesio- und Aku-Taping stark dehnbar und lassen Muskel- und Gelenkbewegung zu, während die Haut fixiert beleibt.

Das Tape führt je nach Anlagetechnik zur Stabilisierung von Bändern, zur Lösung von Schmerz- oder Triggerpunkten sowie zur Dehnung oder Kräftigung von Muskeln. Es können auch Akupunkturpunkte und -meridiane behandelt werden. Über die so gewollt herbeigeführten Scherkräfte, soll die heilende Wirkung erreicht werden. 

Eingesetzt wird Aku-Taping hauptsächlich zur Tonusregulierung und zur Behandlung von akuten oder chronischen Schmerzen. Ebenso kann es aber zur Stärkung von Organen und dem Immunsystem eingesetzt werden, Schwellungen mindern, die Verdauung anregen und die Durchblutung verbessern. Darüber hinaus auch nach erfolgter Operation oder Verletzung kann die Anwendung von Akupunkturtaping einen schnelleren Heilungsverlauf bewirken.

Das Tape wird vom Arzt / Therapeuten aufgeklebt und verbleibt für etwa 1-2 Wochen.

Die wichtigsten Anwendungsbereiche

  • Akute / Chronische Beschwerden an der Wirbelsäule
  • Schulterbeschwerden
  • Arm-/Hand-Beschwerden
  • Arthrose
  • Gelenk-Verstauchungen / Muskel-Zerrungen
  • bei Zustand nach Operationen
    (zur Beruhigung des Gewebes und/oder Aufbau der Muskulatur)
  • bei Zustand nach Verletzungen
    (Muskelfaserriss, Schleudertrauma nach Autounfall)

Aromatherapie

Die Aromatherapie ist eine Sonderform der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde): Es handelt sich um die Behandlung mit ätherischen Ölen aus Pflanzen (Heilkräutern). Sie können auf verschiedene Weise eingesetzt werden:

  • als Raumduft (z.B. über eine Duftlampe)
  • zur Inhalation (z.B. mittels Inhalator oder Wasserbad)
  • als Einreibung oder Massage
  • zum Gurgeln oder als Nasen- bzw Rachenspray
  • in bestimmten Fällen zur innerlichen Anwendung

Ätherische Öle haben unterschiedliche Wirkungen. Viele wirken antibiotisch und desinfizierend, manche wirken muskelentspannend, die meisten haben eine harmonisierende Wirkung auch Psyche und Geist.

Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie gilt als Behandlungsform mit breitem Wirkungsspektrum und guter Verträglichkeit zur Verfügung. Der Speichel der Blutegel enthält das Polypeptid Hirudin, welches als wirksamer Blutgerinnungshemmer bekannt ist und auch einen positiven Effekt auf die Linderung von Entzündungen hat. Deshalb ist die Behandlung mit Blutegeln bei einer Vielzahl von Erkrankungen geeignet (akuten und chronischen Gelenkschmerzen, Krampfadern, Sehnen- und Sehnenscheidentzündungen, Rheumatischen Erkrankungen,Wirbelsäulensyndromen).

Eine Behandlung mit Blutekeln dauert ca. 60 Minuten und wird in der Praxis durchgeführt. Die Blutegel werden auf die entsprechende Stelle auf der Haut gesetzt, dort saugt er sich fest und beißt schmerzfrei zu, da durch den Speichel schmerzlindernde Wirkstoffe in das Gewebe abgegeben werden. Der Blutegel gibt mittels seines Speichels weitere Stoffe ab und fällt im Anschluss von alleine ab. Durch den Blutgerinnungshemmer wird die Wunde noch ca. 8-12 Stunden leicht bluten und muss deshalb gut versorgt werden.

Entspannungsverfahren

Entspannung ist das Gegenteil von Anspannung. Anspannung führt in der Regel zu Schmerzen. Alleine durch die Reduktion der Muskelspannung können Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder autogenes Training bei chronischen Schmerzen helfen. Hinzu kommt eine Absenkung der Stresshormonausschüttung und eine Erhöhung des Neurohormons Serotonin. Serotonin dämpft Schmerzen und verbessert die Stimmung. Und das können wir gebrauchen, wenn wir immer wieder oder dauernd Schmerzen haben…

Durch das regelmäßige Üben von Entspannungstechniken unter fachkundiger Anleitung kommt es in der Regel über einen Zeitraum von einigen Wochen bis wenigen Monaten zueiner relevanten Schmerzreduktion. Wichtig ist die Berücksichtigung der Schmerzen während der Entspannung - denn Schmerzen sind ein häufiges Entspannungshindernis.

Heilfasten

Heilfasten ist besondere Fastenform, die zur Reinigung von Körper, Geist und Seele dienen soll. Das Heilfasten wurde von dem Art Otto Buchinger entwickelt und kann sowohl zum Beginn einer Gewichtsabnahme, aber auch zur Besserung von bestimmten Krankheiten, genutzt werden. Insbesondere hat das Heilfasten positive Effekte bei chronischen Entzündungen, kardiovaskulären Erkrankungen und psychosomatischen Krankheiten.

Es wird dem Körper beim Heilfasten täglich eine geringe Menge von Energie in Form von Gemüsebrühe oder Obst- und Gemüsesäften zugeführt. Die Fastenkur kann zwischen zwei und 4 Wochen durchgeführt werden, wobei es aber auf das individuelle Empfinden der Patienten während der Kur ankommt.

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie ist eine Behandlung mit Injektionen an Schmerzpunkte, Reflexpunkte, Narben oder Störfelder. In der Regel wird Procain injiziert, ein Lokalanästhetikum, das schmerzstillend, Stress-regulierend und durchblutungsfördernd wirkt. Zudem kann man mit Procain über eine Hemmung der Schmerz- und Stressnervenfasern chronische Schmerzkreisläufe durchbrechen und die Abheilung anstoßen.

Im Rahmen der Neuraltherapie sind üblicherweise Injektionsserien von 6 bis 10 Behandlungen erforderlich, um eine langfristige Beschwerdelinderung zu erzielen. Alternativ zu Procain können auch andere Lokalanästhetika wie Lidocain verwendet werden.

Phytotherapie

Die traditionelle Phytotherapie ist eine Form der Pflanzenheilkunde als Teil der Traditionellen Chinesischen und Ayurvedischen Medizin, wobei Kenntnisse aus der Pflanzenheilkunde gezielt zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden sollen. Eine Vielzahl von modernen Medikamenten hat seinen Ursprung in Pflanzen und deren Wirkstoffe. Heilfasten sind jedoch reine Naturprodukte und unterliegen damit natürlichen Fluktuationen, welche vom Standort oder dem Klima abhängig sind. Durch die Vereinigung von einer Vielzahl von Wirkstoffen innerhalb einer Pflanze kommt es zu einem breitbandigen Therapieansatz.

Die Auswahl und Dosierung von Heilpflanzen ist individuell unterschiedlich und wird jeweils neu ausgewählt. Es können dabei ganze Pflanzen oder auch einzelne Bestandteile entweder frisch oder getrocknet durch Tees, Tinkturen oder Salben zugeführt werden.

Insbesondere bei Atemwegserkrankungen, Rheumatischen und Herzkreislauf Erkrankungen und bei vegetativen Zuständen hat die Behandlung mit Heilpflanzen sehr gute Wirkungen erzielt.

Psychosomatische Grundversorgung

Mittels psychosomatischer Grundversorgung versteht man ein ganzheitlicher Therapieansatz, in dem der Arzt nicht nur körperliche Erkrankungen des Patienten behandelt, sondern auch das emotionale Empfinden erkennt und Hilfestellung bei der Bewältigen von sozialen oder physischen Problemen bietet.

TENS

TENS steht für Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation und bezeichnet eine schonende Variante der Elektrotherapie – auch Reizstromtherapie bezeichnet. Die TENS kann entweder vom Arzt / Therapeuten oder vom Patienten selbst zur Schmerz-, Muskel- und Wundbehandlung angewandt werden.

TENS findet vielseitig Anwendung. So sprechen Nervenschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen sowie Muskelschmerzen gut auf die Behandlung mit dem TENS-Gerät an.

Das Prinzip der Schmerztherapie durch eine TENS-Behandlung beruht auf dem Einfluss elektrischer Impulse auf die schmerzleitenden Nervenfasern. Der durch ein Stimulationsgerät erzeugte Reizstrom blockiert die Erregungsleitung der Nervenfasern, sodass sie den Schmerz nicht weiterleiten können.

Hierbei werden über selbstklebende Elektroden auf der Haut, in der Regel in der Nähe der Schmerzlokalisation angebracht. Entsprechend der Ausstattung der TENS Geräte können automatische Programme zur Stimulierung eingesetzt werden. Andere Geräte werden manuell geregelt. Dieses Therapieverfahren hat bei ca. 70% der Patienten einen positiven, schmerzlindernden Effekt. In der Regel sollte das Gerät wenn möglich mehrmals pro Tag für 15- 30 Minuten benutzt werden.

Das TENS Gerät ist tragbar, in der Größe eines Handys und wird nach Rezeptierung durch dieKrankenkassen zunächst leihweise dem Patienten zur Verfügung gestellt.


Medikamentöse Behandlung